Chiqanne
CHIQANNE, das sind Anna Gosteli und Fabian Chiquet. CHIQANNE, das sind verspielte, deutsche Popsongs, geschrieben mit einem Lächeln im Gesicht: Mit Liebe zum Detail erzählen die Songs von den bittersüßen Alltäglichkeiten und Sehnsüchten. Erschaffen wurde eine Klangwelt irgendwo zwischen Indie-Pop und Neuer Deutscher Welle mit einer ungewöhnlichen Instrumentierung: Bass und Drums garniert mit treibenden Marimba Hooks und Vocal Samples, hier und da hüpft eine Gitarre durch die Soundlandschaft oder ein fetter Synthie grüßt um die Ecke.
"Du sagst, alle gehen weg dorthin - wo die Welt sich immer schneller dreht - aber Baby, das dreht alles nur in dir drin."
Die Songs von CHIQANNE handeln von gescheiterten Beziehungen, von ihren Träumen – von erfüllten und zerplatzen – und vom Wunsch nach Entschleunigung. Man hört das Verlangen nach persönlichen Zufluchtsorten, nach einer Pause von den ewig hektischen Versuchen in starren Zweisamkeiten. Entstanden sind sie aus einer Laune – aus dem Durchatmen in einer Pause. Diese Leichtigkeit ist befreiend und man spürt sie in den live aufgenommenen Songs.
"Auch übermorgen dreht die Welt - aus Trümmern, da entsteht sie - aus Trümmern wird sie neu gebaut."
Die Exil-Österreicherin und der Schweizer haben sich gefunden – vor langer Zeit schon. Sie gingen zusammen zur Schule in einem Schweizer Kaff, verloren sich aber aus den Augen als Fabian von der Klasse „suspendiert“ wurde und Anna keinen Bock mehr auf Mathe hatte – sie ging an die Jazzschule. Dann tauchte sie unverhofft in Fabians Bandraum auf und steigerte eben mal ein gehauchtes „LaLaLa“ in einen Urschrei, der die Wände erzittern liess. Nix da Jazz. Hängende Kinnladen bei den verdutzten Musikern im Raum. Anna war fortan ein fester Bestandteil in Fabians umtriebigem Umfeld rund um seine Band The bianca Story. Ein paar Jahre später haben sie mit CHIQANNE herausgefunden, dass sie auch als kreatives Duo perfekt harmonieren.
Angefangen hat es mit einer Frage: Anna, die im Schweizer Niemandsland aufgewachsen war, lebte unterdessen in Berlin und nahm dort Vocal Tracks auf, die sie Fabian beiläufig schickte – er solle doch seine Meinung dazu sagen. Der in Bern lebende Musiker und Künstler-Tausendsassa war begeistert: „Deine Stimme ist großartig. Darf ich ein paar neue Lieder für dich schreiben?“ – CHIQANNE war geboren.
Die erste Single PARADIES ist einer der ruhigeren Songs aus ihrer am 24. August erscheinenden Platte „Sommerzeit“. Sie handelt von der ersten grossen Liebe und ihrem Scheitern. Er sucht sein Glück dort „wo sich alles schneller dreht“. Sie entlarvt diese Sehnsucht als Kampf mit sich selbst. Der Song ist eine Parabel auf das, was in Beziehungen oft passiert: Irgendwann wollen beide etwas anderes und es wird schwierig in einer Flut von unterdrückten Vorwürfen ein gemeinsames Paradies zu finden. Vermutlich weil jemand bereits in den Apfel gebissen hat, oder wie es im Song heisst: „In deinem Kopf ist das Paradies abgebrannt.“
Der Song ist sehr minimal instrumentiert. Warme Synthies und ein glockiges Marimba treffen auf den Vocal Sample Hook – bis der Song im Chorus mit einem ruhigen, aber sehr präsenten Beat Fahrt aufnimmt. Anna singt vom Scheitern der Beziehung in einer eindringlichen, aber ruhigen Art. Vielleicht weil sie ihren Frieden gefunden hat? Oder weil sie weiss, dass die erste Liebe kaum die letzte sein wird?