Donkey Kid
Wenn ein gerade einmal 19-Jähriger Songs produziert, die in ihrer musikalischen Vielschichtigkeit überall mithalten können, dann ist klar: Hier entsteht Großes. Donkey Kid ist der aufregendste Newcomer, den die deutsche Indie-Szene gerade zu bieten hat.
Donkey Kid ist in Berlin-Steglitz aufgewachsen – einem Teil der Stadt, der für nichts so wirklich bekannt ist. Als Bed-Room-Producer hat er dort angefangen und Songs geschrieben, die nach der weiten Welt klingen und großen Räumen, nach Abbey Road und Hendrix in Tanger, nach psychedelischen Pflanzen und dann wieder nach Manchester in den späten 80er Jahren.
Seine Stimme erinnert in ihrer jazzigen Kratzigkeit an King Krule, dann wieder klingt sie leicht wie Blood Orange. Feine, pumpende Grooves unterstrichen von detailverliebten Basslines, – die Songs von Donkey Kid sind geprägt von Ambientsamples, Noises und kurzen Fades. Songs wie „Linger On“, das von einem klapprigen Schlagzeugbeat vorangeschoben wird, werden ergänzt von Klavierballaden mit viel Hall und betörendem Grundrauschen.
Im von Niklas Zeiner gefilmten Video zu „Linger On“ zieht Donkey Kid durch die Straßen Berlins, man weiß nicht so recht, ist das jetzt 1971, 1983 oder 2021? Wie der Sound sind auch die Bilder im besten Sinne zeitlos, vielschichtig und detailverliebt.
„I should’ve cared less“ singt Donkey Kid und es stimmt, wenn man so talentiert ist, wie er, dann kann man es sich erlauben, ein Stück weit über den Dingen zu stehen.