29.07.2016
7fields: Good To See You (Single)
7fields ist ein Musiker, hinter dem unverkennbar ein Klang-Nomade steckt, dazu mit dem nötigen Nerd-Gen für detailverliebte Produktionen und Tüfteleien. Einer, der sein Handwerk nicht erst seit gestern ausübt, sondern als Sänger und Komponist auf eine erfolgreiche Vergangenheit mit Band zurückschaut: Wolfgang Schrödl war der Kopf der Band Liquido, bekannt für den Welterfolg „Narcotic“. Nun schlägt er ganz andere und persönlichere Wege ein. Dafür steht auch der Name 7fields. Frei übersetzt nach "SiebenMorgen", der Gemarkung seiner Kindheit. Dass es hier um Wurzeln und Tiefe geht, hört und spürt man.
7fields ist, wenn man so will, der klangliche Befreiungsschlag des ehemaligen Liquido-Frontmanns. „Es ist mein erstes wirkliches Soloprojekt. Ich habe es lange vor und wurde auch oft danach gefragt. Und nun schien mir die Zeit reif dafür“, sagt er selbst über sein Solodebüt. Man könnte vermuten, dass sich dahinter eine ganze Band verbirgt. Doch tatsächlich spielt Schrödl praktisch alle Instrumente selbst - eine Musikgruppe bestehend aus musikalischen Alter Egos. „Ich komponiere und vorproduziere meistens allein zuhause, probiere viel aus, in meinem Tempo, zu meiner, meist nachtschlafender Zeit“, so Schrödl.
Im nächsten Schritt produziert er dann die Songs mit Giovanni Nicoletta (u.a. Apparat, MissKenichi) im Chez Chérie Studio Berlin aus, dessen charmant inspirierende Atmosphäre auch illustre Musikkollegen wie José Gonzáles, die Beatsteaks, T.Raumschmiere, Hans Unstern oder Apparat zu schätzen wissen. So findet sich z.B. auch der dortige Studiochef Patrick „Nackt“ Christensen (u.a. Apparat, Warren Suicide, Dieter Meier) auf 7fields ́ Aufnahmen, als kreativer oder auch ergänzend ausführender Partner.
Am 29.07.2016 erscheint 7fields ́ Single „Good To See You“ als Vorbote des kommenden Albums. Ein Indiefolk-Stück, das intim und karg beginnt, sich aber zu einer kindlich schönen und hypnotischen Elegie auswächst. „Musik, die mir etwas bedeutet, folgt nicht Trends, sondern es werden liebevoll Geschichten erzählt und Sehnsüchte artikuliert. Oft nach Vergangenem, aber manchmal auch nach dem was noch kommt. Und das Klanggewand übersetzt das Ganze in etwas Fühlbares“, sagt Schrödl zu seiner Herangehensweise, die sein „Good To See You“ stellvertretend veranschaulicht. Das Stück wirkt in seinem unkonventionellen Aufbau wie ein Reisender, der immer weiterzieht ohne irgendwohin zurückzukehren. Hier wird mit gängigen kompositorischen Strukturen gebrochen, mit Erwartungen gespielt, die dann aber nicht erfüllt werden. Ein Lied wie ein Film.
Das dazugehörige ästhetische Schwarzweißvideo wurde vom jungen aufstrebenden Berliner Künstler namens "I am Johannes“ gedreht, der eine eindrucksvolle Nähe-Distanz-Collage kreiert und Schrödl zusammen mit der Balletttänzerin Lia Kemendi stimmungsvoll in Szene gesetzt hat.