28.06.2024
Joanna Gemma Auguri : Hiraeth
Hiraeth ist ein unübersetzbare Wort für einen Ort oder etwas Verganges, das wir verloren haben oder das es so vielleicht nie gegeben hat. Es ist Heimweh, Nostalgie und Wehmut.
“Ich habe erst nach dem Abschluss der Aufnahmen begriffen, dass das Album für mich, die Sehnsucht nach Unversehrtheit und Unschuld teht, in einer Welt, die aus der Balance geraten ist. Es ist nicht nur Sehnsucht nach einer verlorenen Vergangeheit sondern auch nach einer gegenwärtigen Utopie.
Musikalisch bewegen wir uns durch unterschiedliche Landschaften. Zwischen sparsamen und intimen Kompositionen zu cineatischen Klanglandschaften. Hiraeth ist für mich ein Schritt auf eine breitere Leinwand. Ich habe alle Songs mit meinem Akkordeon und meiner Zither komponiert, so wie ich es bereits bei meinem ersten Album getan habe. Dann gingen wir mit unterschidlichen Musiker und einem Chor ins Studio und schufen dieses ganz neue Universum. Unterstützt haben mich unter anderem Musiker wie Achim Färber (Tito & Tarantula, Automat, Philip Boa etc.), Yoyo Röhm (Ben Becker, Mick Harvey Band, The Bad Seeds) und Isabelle Klemt (Solistenensemble Kaleidoskop, Agnes Obel, The Notwist).
Ich durfte diese wunderbaren Musiker mit der Unterstützung von Ingo Krauss als Tontechniker dirigieren. Es war eine konstruktive und fokussierte Zusammenarbeit und fantastisch zu sehen, wie sich ein zeitloser Klang entfaltete. Für mich ist dieses Album Heimat, Trost und Sinnlichkeit. Es ist ein Versuch, sich in dieser Welt das Gute zu bewahren, obwohl das Paradies verloren scheint.”
"Keely Forsyth und ich lernten uns in einem winzigen Backstage-Bereich auf dem Zemlika kennen, einem liebevoll kuratiertem Avantgarde-Festival auf dem Lande in Lettland kennen, wo wir beide 2022 auftraten. Die Sympathie füreinander war sofort da und auch die offensichtliche Überschneidung in der Melancholie und Intimität in den musikalischen Vorlieben. Wir blieben in Kontakt. Letzten Sommer fragte ich sie und ihren Partner Ross Downes, ob sie mich bei einem Song für die Platte unterstützen würden und ich freue mich sehr über das Ergebnis – es erinnert mich an eine Art unheimliches Kinderlied.”
Der Vergleich mit Stimmen wie PJ Harvey und Beth Gibbons ist naheliegend aber auch avantgardistischere Klänge wie Scott Walker und Nico sind hier wiederzufinden.