23.06.2023
Konstantin Dupelius: Knowledge
Ursprünglich hat KONSTANTIN DUPELIUS mal Klavier studiert, ganz klassisch. Und noch ursprünglicher waren da die Anfänge als 11-jähriger naiv-ambitionierter Techno-Produzent. Oder die Rockband in den Mid-Teenies, Orchester, Chor & Cello … Der Ursprung von Konstantins musikalischer Sprache ist vielfarbig und hat zahlreiche Abzweigungen in seiner Biografie erfahren. Heute spielt Konstantin nach wie vor klassische Konzerte, er beschäftigt sich mit Improvisation, Musik aus verschiedensten Genres, elektronischer Musikproduktion, Musik vom Balkan und aus Ostafrika, Theatermusik und Komposition für klassisches Ensemble. So zum Beispiel in der Oper „1000 Kraniche“ bei den Salzburger Festspielen (Komposition gemeinsam mit Gustavo Strauß, ausgehend von japanischen Volksliedern), in Schauspielmusiken am Stadttheater Freiburg (Nathan der Weise) oder ITZ Tübingen (u.a. Wie ein zarter Schillerfalter), mit seinem Lied- und Musiktheater-Duo OMG Schubert, mit dem er die Werke und den Stellenwert klassischer Musikkultur hinterfragt (u.a. Schauspiel Hannover, Detect Classic Festival, Hidalgo München), in eigenen internationalen Musiktheater-Produktionen mit dem Kollektiv The Grey Stories (u.a. Festival MESS Sarajevo, Ubumutu Arts Festival Kigali), oder in Kollaborationen mit u.a. dem Ensemble Recherche, Bundesjugendballett, Kai Schumacher, beim PODIUM Esslingen oder beim Kommen und Gehen Festival Oberlausitz.
Die größte Inspirationsquelle seiner Musik ist nach wie vor klassische Musik, aber sie muss weiterentwickelt werden, in eine moderne Klangsprache übersetzt werden. Das jedenfalls ist die Quintessenz aus 7 Jahren Klavierstudium, dass Musik nur lebt, wenn sie ständig weitergedacht und weiterentwickelt wird, egal wie alt, egal wie traditionsbehaftet, egal wie museal das Konzertleben strukturiert ist. Um das klassische Klavier bilden nun Synthesizer, Laptop, E-Cello und die eigene Stimme eine Klangburg, in die Konstantin abtaucht und nach musikalischen Antworten auf große Fragen des Lebens sucht. Nach dem Ausweg aus der Einsamkeit der modernen Welt, nach Dekolonisierung und der Frage, wie viel Kultur der weiße Mann in der Welt geraubt und unwiederbringbar zerstört hat, nach Auswegen aus Krieg, gesellschaftlicher Spaltung, Klimaungerechtigkeit, nach Inspiration und spiritueller Verbundenheit in der Natur …
Für sein erstes Solo-Album KNOWLEDGE hat sich Konstantin mehrere Wochen lang in einen eigens organisierten Silent Retreat in die Oberlausitz begeben. Ganz nah am Wald und fernab von zivilisatorischen Störgeräuschen, in den Studios seiner Kollegen und Freunde Falk Schönfelder, Leo Schöning und Chris Fischer, entstanden 10 Kompositionen als Antworten auf große Fragen und als Ergebnis von Klang- und Kompositionsforschung. Neben der klassischen Klaviermusik, die besonders in den beiden Solo-Klavierstücken Intermezzo & Prelude sowie in den Rekompositionen klassischer Klavierwerke (2512 & The Tempest) maßgebliche Inspirationsquelle war, ist die Musik seines Albums stark beeinflusst von elektronischem und experimentellem Sounddesign (Lacrimosa for Sarajevo & Air), von Samples und Rhythmen aus Togo und Kongo (La Famille) und von sinfonischen Kompositionen mit nostalgisch-düsterem Prog-Touch (A Delicate Balance & Dank & Waves).
Mit dem Release startet Konstantin damit, seine Musik auch als Solo-Künstler, abseits der Theater- und Festivalkollaborationen, auf die Bühne zu bringen. Mit Klavier, moog Synthesizer, Laptop, Ableton Live Controller, E-Cello und der eigenen Stimme lädt er das Publikum ein, gemeinsam in seine eigenartigen Klangfarben abzutauchen und mit auf die Suche nach der inneren KNOWLEDGE der Natur zu gehen.