15.11.2024
Männer Ohne Werk: Gut
Die Wucht des Lebens und seiner unausweichlichen Tiefschläge kann
lähmen, oder zur Entdeckung und Bearbeitung der eigenen, bisherigen
Lebenslügen inspirieren. Maler, Aktivist und Musiker Markus Tripolt hat
aus einer heftigen persönlichen Krise Lieder gemacht -
Lebenslügenlieder.
Dem zufolge nennt heisst sein offenes Produktions- und Bandprojekt
MÄNNER OHNE WERK (MOW), mit dem er nun die zweite Auskoppelung seines Albums „Lebenslügenlieder“ vorlegt. Die Lieder zeichnen sich durch eine große emotionale Zugänglichkeit aus, denen der arrivierte Musiker und Produzent Andy Baum ein sich wunderbar erwachsen anfühlendes Pop-Arrangement verliehen hat. Für Keybords und Mix zeichnet der langjährige Falco-Wegbegleiter Polio Brezina verantwortlich, die Harmonika spielt Knopferlvirtuose Walther Soyka.
Mit dem Song "Gut", legen die "Männer ohne Werk" ein unaufgeregt
versöhnliches Lied über Abschied und Weiterleben vor.
Markus Tripolt notierte es unmittelbar nach dem Erhalt einer
Todesnachricht eines ihm sehr nahen Menschen. Der Schaffensprozess
dauerte nicht länger als zwanzig Minuten, Tripolt beschreibt das
Entstehen des Liedes im Nachhinein so: "Gut entstand sehr unmittelbar.
Noch bevor ich trauern oder gar hadern konnte, war das Lied plötzlich
da. Schön, wenn man in solchen Momenten alleine ist und eine Gitarre,
einen Stift und ein Blatt Papier zur Verfügung hat. Der Song war
wahrscheinlich schon vorher da, aber eben noch nicht notiert. Songs wie
diesen muss ich im Nachhinein nicht mehr prüfen, die sind fix fertig auf
die Welt gekommen und es tröstet mich bis heute über den Verlust einer
Liebe hinweg."
Die Geschichte, die in "Der Fremde" erzählt wird, ist von der Romanfigur
John Franklin aus Sten Nadolnys "Die Entdeckung der Langsamkeit"
inspiriert. Das Fortgehen dieses seltsamen Charakters von daheim, in
eine Fremde die er nicht kennt, die ihn aber magisch anzieht. Von diesem
Sujet wurde Markus Tripolt schon vor 30 Jahren gepackt und bereits
damals entstand ein erster Entwurf zu dem Lied. Der Refrain kam erst
jetzt, in der Produktion mit Andy Baum dazu und er konterkariert die
romantische Verklärung einer Flucht, die für viele Menschen tatsächlich
mit dem Tod – zum Beispiel im Mittelmeer – endet. "Auch, oder gerade
weil die politische Auseinandersetzung zur Zeit versucht das Thema
Flucht zu "entmenschlichen" und vom persönlichen Schicksal auf eine
technokratische Ebene zu verlagern, ist es mir besonders wichtig das
Lied gerade jetzt zu veröffentlichen", so Tripolt.