Marius Müller-Westernhagen:  Hottentottenmusik
Release

14.10.2011

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Marius Müller-Westernhagen: Hottentottenmusik

Zunächst ein Blick auf die großen Live-Werke von Marius Müller-Westernhagen: „Keine Zeit“ und „Live“ sind berauschende Dokumente jener Mega-Partys, die Westernhagen in den 80ern und 90er-Jahren mit seinen Fans in den großen Arenen und Stadien der Republik zu feiern pflegte. Es gibt diese Platten, und es ist gut, dass es sie gibt. Aber: Ihnen ist nichts hinzuzufügen, das Kapitel Stadion Rock ist erzählt. Was hingegen bis heute fehlte, ist die feinsinnige musikalische Tiefe, die den Live-Künstler Marius Müller-Westernhagen auch stets ausgemacht hat. Eine Lücke, die jetzt geschlossen wird - mit dem neuen Live-Album „Hottentottenmusik“. Wenn es ein Zitat des Künstlers gibt, das am besten die hinter dem Album stehende Idee umreißt, dann ist es wohl dieses hier: „Auf der Bühne habe ich mich als Sänger dieser Band gefühlt und wurde auch von den Musikern so akzeptiert. Da steckt sehr viel Liebe drin.“ In der Tat ist „Hottentottenmusik“ eine demokratische Bandplatte geworden. Und das ist die ganz logische Folge einer Entwicklung, die sich auf der Tournee zum letzten Studio-Album „Williamsburg“ ergeben hat. Natürlich stand Westernhagen bei diesen Konzerten im Zentrum der Aufmerksamkeit.

Aber auf sehr natürliche Weise als Frontman einer klassischen Rock‘n‘Roll-Band. Die Sehnsucht des Künstlers nach einem kongenialen Bandgefüge, in dem er sich fallenlassen kann, geht übrigens ebenso auf seine Anfänge zurück wie der Name dieser Platte: Hottentotten- oder auch „Negermusik“, das waren die gebräuchlichen Begriffe, mit denen die Nachkriegsgeneration jene fremdartig-aufregende und subversive Musik beschrieb, die die Herzen und Köpfe ihrer Kinder erobert hatte. „Ich höre meine Mutter noch heute: ,Mach die Negermusik aus, was soll das Gekreische?‘, erinnert sich Westernhagen lachend. So war es: Aus der Opposition gegen die Eltern und der Tatsache, dass man diese neue Musik aus den USA und England mit aller Kraft verteidigen musste und oft nur heimlich hören konnte, ging ein besonderes Maß an Identifikation und Leidenschaft hervor. Das hat den Musiker und Menschen Marius Müller-Westernhagen geprägt. Zunächst führten die neuen Klänge dazu, dass er 1967 in Düsseldorf die Band Harakiri gründete. Eine Phase, der er später einen seiner größten Hits widmete: „Mit 18“. „Ich habe noch in Clubs zum Tanz aufgespielt, in denen sich kurzberockte Mädels Songs wünschen durften“, sagt Westernhagen. Man muss diese Geschichte kennen, um zu verstehen, welche besondere Bedeutung nun über 40 Jahre und zahlreiche Platinalben später die aktuelle Bandbesetzung für Westernhagen hat. Denn im Prinzip macht er aktuell genau das, wonach er sich schon damals bei Harakiri gesehnt hat: mit herausragenden Musikern den Blues und Rock‘n‘Roll spielen, den er so liebt.

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