11.10.2019
Mister Me: Das Ende vom Hass
Auf der Platte lässt er tief blicken, zeigt sich so zerbrechlich wie nie, ist dabei aber nicht larmoyant – und schafft es gleichzeitig, das alles in hinreißende Melodien zu verpacken. Stücke wie “Geister” oder “Alles Da” beweisen übrigens, dass der Rap-Flow noch immer flockt. Auf den intimen Songs macht sich Mister Me derart nackt, dass er es nur konsequent fand, auch fürs Artwork die Hüllen fallen lassen. Entweder ganz oder gar nicht. Platz für Kompromisse gab es nicht, weshalb er das Album komplett in Eigenregie veröffentlicht, weil er sich nur wohl fühlt, wenn er zu hundert Prozent aufrichtig sein kann.
Seine Suche nach Antworten auf die vielen Fragen in seinem Kopf führten den Songschreiber während der Albumproduktion auch in ein buddhistisches Kloster im Naturpark Bergisches Land und in die Dolomiten in Südtirol. Dem Berg Monte Piana widmete Mister Me den letzten Song des Albums. “Das Ende vom Hass ist vielleicht der Moment, in dem man sich in Gänze versöhnt hat mit allem, und in dem man somit nicht mehr wiedergeboren werden muß. Oder vielleicht wird man zu einem schönen Berg, in sich ruhend, wie der Monte Piana selbst. Doch dazu muß man erst begreifen, dass man niemals alleine funktioniert und wir alle voneinander abhängig sind.” Das ist das Ziel. Mister Me liefert die Songs dazu.