12.07.2019
Von Flocken: Aufs Meer
Bluesrock meets Elektro: Von Flocken schafft es mit seiner neuen Single „Aufs Meer“, Neues mit Altem geschickt zu verrühren, so dass ein Sound entsteht, den man so noch nicht gehört hat - und der sich zugleich geschmeidig einfügt in die Debüt-EP des Berliner Pop-Acts.
Ein rollendes Gitarrenriff und ein schiebender Elektrobeat lösen unwillkürlich den Nick- Reflex des geneigten Hörers aus - und gehen von der ersten Sekunde an in die Beine. Sich (fort-)bewegen ist gleichsam auch das Thema des Songs, sofern sich das so klar sagen lässt. „Wir laufen ohne Ziel durch den dunklen Sternenwald; studieren Astronomie - der Himmel brennt, doch wir haben keine Beweise.“
Wie schon bei der Vorgänger-Single „Zucker & Gold“ steht hier die ewige Suche - nach was eigentlich? - und das Verstehen-Wollen im Zentrum der lyrischen Auseinandersetzung. Die ganz großen Fragen werden aufgemacht, und irgendwie ist der Weg am Ende mal wieder das Ziel. Das Leben als immerwährende Sinnsuche, als Odyssee durch die Welt mit ihren Unwägbarkeiten, die man nie ganz ergründen wird und kann, als ewiger Kreislauf, als unlösbares Labyrinth.
All das wird auch im zugehörigen Musikvideo verarbeitet, das an die Story der Vorgängersingle „Zucker & Gold“ anknüpft. Oder ist es umgekehrt? Man weiß es nicht - und es funktioniert in beide Richtungen. Oder auch in keine.
Jedenfalls ist es wie das Leben selbst, das Anfang ist und Ende und Anfang und Ende, und so geht es immerfort, so dass Alles mit Allem irgendwie zusammenhängt. Ganz schön viel Inhalt für zwei Songs. Verpackt aber in glasklare Sätze, in denen jeder Suchende sich wiederfindet: „Wir fahren raus aufs Meer und gehen nie an Land. Wir fahren querfeldein und kommen niemals an.“