07.01.2022
ZUSTRA: Drowned Body
Neues Jahr, neue Single – und wer Bock hat, dass es ballert, ist bei der
Berliner Singer-Songwriterin ZUSTRA (mal wieder) richtig. Das
bombastisch-düstere "Drowned Body" ist der letzte Vorbote ihres von
Indie-Blogs und Kritiker:innen lang erwarteten Debütalbums "The Dream Of
Reason", das am 25. Februar 2022 erscheint.
Wer den Werdegang der kroatisch-deutschen Musikerin und Produzentin seit
ihren vergangenen Singles verfolgt, weiß: Ihr cinematischer Art Pop
schraubt einen – wie etwa ihre letzte Single "Walking On The Moon" – in
kosmische Sphären, und erdet gleichzeitig mit feinsinnigem Gespür für
das Sinnliche und Vieldeutige.
Und so brettert "Drowned Body" voll auf die Zwölf los mit einem schön
dreckig ver-bass-ten Gitarren-Riff, da scheinen die Drums zu einem
Hexentreffen zu laden, während ZUSTRA erst unheilvoll flüstert und ihr
dann die Zeile "The empire strikes back and it will fuck you into
pieces" derart von der Zunge perlt, als würde es sich um eine Verführung
handeln. Für sie ist es offenbar ein Leichtes, im selben Song Referenzen
zu Star Wars und Shakespeare’s Macbeth zu vereinen. In der Ferne
klappert eine Wüstenschlange und hallt eine Mundharmonika wie aus "Spiel
mir das Lied vom Tod" und man weiß gar nicht: Ist das der Titeltrack zu
einem Weltraum-Western, den Lars von Trier erst noch drehen müsste? Oder
ist man in einer Folge Twin Peaks gelandet?
Auch das Musikvideo zu diesem mit Desert Rock angeschwitzten
Alt-Pop-Song kann sich wieder sehen lassen und passt in das
Gesamtkunstwerk der Visual Artist: Ein blauer Planet und eine
verschleierte Frau beeinflussen auf wundersame Weise nächtliche
Geschehnisse auf der Erde. Man kann den Clip als Hommage an das
Science-Fiction-Drama "Another Earth" von 2011 verstehen, einem der
Lieblingsfilme der Sängerin. Das Schauen und Hören regt innere Filme an:
Was wäre, wenn unser Planet ein anderer wäre? Wenn unsere Wahrheit eine
andere wäre?
ZUSTRA beginnt 2022 groß – da darf man sich schon mal auf das Album
freuen!